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BEETHOVEN - BALLETT IM REVIER GELSENKIRCHEN mit der NEUEN PHILHARMONIE WESTFALEN

Opernhaus Bonn

Choreografien Bridget Breiner und Benvindo Fonseca

Musik Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert Nr. 3 C-Moll, op. 37 und Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 36

Musikalische Leitung Valtteri Rauhalammi

Neue Philharmonie Westfalen

Klaviersolist Christian G. Nagel

14 Tänzerinnen und Tänzer


Erstaunenswert, in welch rasantem Tempo und mit welch stupender Vielseitigkeit Bridget Breiner, amerikanische Ballettchefin, Choreografin und Primaballerina, das Ballett im Revier voran bringt. Zweimal gewann die einstige Solistin des Stuttgarter Balletts bereits den renommierten Theaterpreis des Deutschen Bühnenvereins DER FAUST. Der Beethovenabend mit zwei unterschiedlichen Balletten, live von der Neuen Philharmonie Westfalen begleitet und vom Finnen Valtteri Rauhalammi geleitet, ist hierfür beredtes Beispiel.

Bridget Breiners Choreografie HOLD LIGHTLY entstand als Auftragsarbeit 2009 für das Kevin O'Day Ballett Mannheim im Rahmen eines dreiteiligen Programms. Der Mannheimer Abend war im Juni 2010 bei den HIGHLIGHTS zu Gast. Nun hat Bridget Breiner die Choreografie nochmals für ihr Ballett im Revier Gelsenkirchen überarbeitet. Grundlage ihres übermütigen Tanzspiels voller Humor und Ironie ist Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 C-Moll. Die Komplexität der Musik und die schnellen rhythmischen Wechsel stellen hohe technische und interpretatorische Ansprüche an das Ensemble. Die Körpersprache bewegt sich zwischen neoklassischem Ballett und modernem Tanz und ist wunderbar auf Beethovens kraftvolle Musik abgestimmt.

Der portugiesische Choreograf Benvindo Fonseca verwendet für seine dynamische Choreografie DAWN OF AN ANNOUNCED END ebenfalls Musik von Ludwig van Beethoven. Die Sinfonie Nr. 2 D-Dur ist zeitgleich mit dem Klavierkonzert 1803 zur Uraufführung gelangt. Fonseca entwickelt eine Tanzsprache, die eng mit der Geschichte des Ruhrgebietes verbunden ist. Er zeigt Beethovens Ringen mit seinem Schicksal und seinen Kampf gegen die beginnende Taubheit als stetes Streben nach dem Licht der Bergmannswelt. In Benvindo Fonsecas Interpretation spricht Beethoven durch seine Musik von der Seele und der ewigen Hoffnung, und so lässt der Choreograf die dunkle Industrieetüde in einem Jubel der Tänzerinnen und Tänzer und „einem Fest der Musik und Liebe“ enden. Lachend stehen die Tänzerinnen und Tänzer im Sonnenschein unter dem roten Regen – was für ein herrliches Bild"!

Bridget Breiner wuchs in Columbus, Ohio (USA) auf. Sie tanzte u.a. am Bayerischen Staatsballett, dem Semperoper Ballett Dresden und lange Jahre als erste Solistin für das Stuttgarter Ballett, wo sie gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere als Choreografin begann. Ihre Choreografie SIRS für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft wurde sofort ins Repertoire des Stuttgarter Balletts aufgenommen. Mit Studierenden der John Cranko-Schule schuf sie im Kunstmuseum Stuttgart das Stück ZEITSPRÜNGE. LETTERS OF OTHERS war 2010 ihr erstes Auftragswerk für das Stuttgarter Ballett. Es folgten Arbeiten für das Kevin O’Day Ballett Mannheim, das Ballett Augsburg und das lettische Nationalballett. 2012 wurde Bridget Breiner zur Ballettdirektorin in Gelsenkirchen berufen. 2013 und 2015 wurden Arbeiten von ihr als beste Choreografien mit dem FAUST des Deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet. 

Benvindo Fonseca erhielt seine Ausbildung an der Escola da Fundação Gulbenkian, am Conservatório Nacional in Lissabon sowie in New York, London und Paris. Er war Solist bei der Dance Company of Lisbon und dem Gulbenkian Ballet, wo er u.a. mit Mats Ek, Jiří Kylián, Hans Van Manen, Ohad Naharin, Itzik Galili, Christopher Bruce und Nacho Duato arbeitete. Er war Mitbegründer, Künstlerischer Leiter und Choreograf des Lisboa Ballet Contemporâneo. Seine Tätigkeiten als Choreograf führten ihn u.a. an das Ballet Gulbenkian, die Companhia Nacional de Bailado, die Companhia Portuguesa de Bailado Contemporâneo, das Conservatório Nacional, die Berliner Staatsoper sowie nach Spanien, Italien, Griechenland, Polen, Kuba, Brasilien, Mexiko, Argentinien, in die USA und die Dominikanische Republik. Benvindo Fonseca wurde mit zahlreichen Awards ausgezeichnet, u.a. von der Revista Dança und der Câmara Municipal de Oeiras.

Der finnische Dirigent Valtteri Rauhalammi erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Sibelius Akademie in Helsinki und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Die klassische Kapellmeisterlaufbahn führte ihn über Pforzheim und Aachen nach Trier, wo er vier Jahre lang 1. Kapellmeister war. Valtteri Rauhalammi gastierte am Oldenburgischen Staatstheater (TOSCA), am Theater Lübeck (HÄNSEL UND GRETEL) und am Theater Bielefeld (DIE SCHÖNE HELENA). Seit 2012 ist er 1. Kapellmeister am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Darüber hinaus arbeitete Valtteri Rauhalammi im Sommer 2016 als musikalischer Assistent von Christian Thielemann bei den Bayreuther Festspielen (TRISTAN UND ISOLDE).

Christian Nagel, geboren in Kiel, studierte Klavier bei Catherine Vickers und Tonsatz bei Wolfgang Grandjean an der Folkwang-Hochschule Essen. Seine künstlerischen Aktivitäten umfassen eine Vielzahl musikalischer Bereiche. Als Pianist und Korrepetitor war und ist er u.a. bei den Bochumer Symphonikern, am Aalto-Theater Essen, WDR Rundfunkorchester Köln, Münchner Rundfunkorchester, Pfalztheater Kaiserslautern, Theater Freiburg, SWR Symphonieorchester, Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz und beim Kasseler Staatsorchester tätig. Einer seiner Schwerpunkte liegt in der Interpretation neuer Musik. Er wirkte als Pianist bei der Produktion DIE SOLDATEN von Bernd Alois Zimmermann auf der Ruhrtriennale mit, die als Gastspiel im Lincoln Center Festival in New York zu sehen war. Neben seinen pianistischen Aktivitäten ist Christian Nagel als Komponist tätig. Seine Werke umfassen Klaviermusik, Kammermusik, Chorwerke und Musicals. Einen Hang zu ausgefallenen Projekten hat Christian Nagel sich immer bewahrt: so war er am Bochumer Schauspielhaus in HAROLD UND MAUDE als klavierspielender Butler zu sehen; als Mozart verkleidet trat er in Essen, Mülheim und Münster vor insgesamt 10.000 Grundschülern auf; auf der Veranstaltung Singing River dirigierte er im Stuttgarter Industriehafen einen 500köpfigen Chor auf dem Wasser.

Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten inklusive einer Pause von 20 Minuten

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